Ein Elch mit Wadenwickel und Weihnachtsbotschaft

Blick Aktuell 23.12.2016

Hervorragende Darsteller erfreuen mit tollem Auftritt

Düngenheim. Über ausverkaufte Vorstellungen durften sich auch in diesem Jahr die Aktiven des Theatervereins “Spielzeit Düngenheim e.V.” freuen, denn auch ihre neue Weihnachtsaufführung lockte viele Hundert Besucher in die Gemeindehalle. Hier hatten fleißige Hände eine für das Stück treffliche Kulisse aufgebaut, die eine gesamte Hallenbreite in Anspruch nahm und das Haus nebst Bühne in einen tollen Theaterraum verwandelte. Anspruchsvoll war dann auch die Geschichte, die sich auf der Bühne abspielte. “Es ist ein Elch entsprungen” von Andreas Steinhöfel stand diesmal auf dem Spielplan und zog schon in der ersten Szene große und kleine Zuschauer in ihren Bann.

Beim Probeflug mit Santa Claus ist Elch „Mister Moose“ aus der Flugbahn geraten, durch das Dach von Wagners gekracht und auf dem Wohnzimmertisch gelandet.
Beim Probeflug mit Santa Claus ist Elch „Mister Moose“ aus der Flugbahn geraten, durch das Dach von Wagners gekracht und auf dem Wohnzimmertisch gelandet.
„Mister Moose“ beteuert dem ungläubigen Bertil, dass es tatsächlich einen Weihnachtsmann gibt. Schwester Kiki bringt das Ganze schriftlich zu Papier.
„Mister Moose“ beteuert dem ungläubigen Bertil, dass es tatsächlich einen Weihnachtsmann gibt. Schwester Kiki bringt das Ganze schriftlich zu Papier.

Inhaltlich handelte es sich um eine Weihnachtsgeschichte die keinesfalls die Leichtigkeit eines Märchens besaß, sondern vielmehr auf den Anspruch und den Tiefgang menschlicher Gefühle einging. Natürlich fehlten auch die märchenhaften Begleiterscheinungen und ihre Darsteller nicht, denn die gehörten als schmückendes Beiwerk zu dem liebevollen Weihnachtsstück, das kleine und große Zuschauer berührte. Mitverantwortlich dafür waren die exzellenten Laiendarsteller, die sich wortgewandt und spielerisch einmal mehr absolute Bestnoten verdienten. Da wurde jeder Monolog und jeder Dialog für die Theaterbesucher zu einem kleinen Erlebnis und man hätte im weiten Rund der Theaterhalle eine Stecknadel fallen hören können. Im Ablauf vermischten sich dann Alltag und märchenhafte Elemente zu einer wunderschönen Geschichte, die Lehrreiches, Informatives und Amüsantes gleichzeitig bot und daher auch ein Stück für die ganze Familie war.

Irgendwie riecht es hier nach Elch. Großwildjägerin Pannecke hat Witterung aufgenommen. Sie sucht für ihre Trophäensammlung noch ein Elchgeweih.
Irgendwie riecht es hier nach Elch. Großwildjägerin Pannecke hat Witterung aufgenommen. Sie sucht für ihre Trophäensammlung noch ein Elchgeweih.

Zur Geschichte: Da kracht ein Elch durchs Dach der Familie Wagner, landet recht unsanft auf dem Wohnzimmertisch und erhält im Anschluss nicht nur Wadenwickel um seinen verstauchten Fuß, sondern auch eine warme Unterkunft in der häuslichen Garage. Und dann gibt es auch den Weihnachtsmann, der mit der Großmutter des Hauses gerne ein Likörchen zwitschert und eine Großwildjägerin, die auf der Suche nach einem Elchgeweih für ihre Trophäensammlung ist. Im Zentrum des Stücks gibt Bertil (klasse – Lena John u. Teresa Marx) den Hauptdarsteller und erzählt den Ablauf der Geschichte in der er sich befindet. Hanna Metzroth überzeugt als seine kecke und vorlaute Schwester Kiki, während Melissa Lenz gekonnt in die schwierige Rolle der alleinerziehenden Mama Wagner schlüpft. Die gute, etwas weltfremde Oma, gibt Lea Darscheid und die Großwildjägerin Pannecke wird von Karin Schüller exzellent in Szene gesetzt. In der Rolle und dem Outfit von Santa Claus fühlt sich Karl-Heinz Heckl augenscheinlich besonders wohl, denn er überzeugt ebenso wie seine Mitstreiter auf ganzer Linie. Den von seiner Gattin geschiedenen Herrn Wagner, der späte Einsicht zum Wohl der Familie walten lässt, verkörpert Fabian Heidger, der in seinem Part jederzeit aufgeht und damit erfreut. Highlight des Stücks ist aber der Elch “Mister Moose”, hervorragend dargestellt und gespielt von Gerhard Kaiser. Zum Abschluss bleibt für alle Theaterbesucher die fromme Message: “Der Weihnachtsmann erfüllt keine materiellen Wünsche, sondern nur solche, die aus tiefstem Herzen kommen!”

Der Chor des Theatervereins erfreute mit bekannten Weihnachtsliedern zum Mitsingen.
Der Chor des Theatervereins erfreute mit bekannten Weihnachtsliedern zum Mitsingen.
Der Theaterverein „Spielzeit Düngenheim e.V.“ begeisterte in diesem Jahr mit dem Stück „Es ist ein Elch entsprungen“ von Andreas Steinhöfel.
Der Theaterverein „Spielzeit Düngenheim e.V.“ begeisterte in diesem Jahr mit dem Stück „Es ist ein Elch entsprungen“ von Andreas Steinhöfel.

Bericht: Thomas Esser - Foto: Thomas Esser