Im Königreich Plunderland ging es spannend zu

Blick Aktuell 28.12.2017

Weihnachtsaufführung begeisterte kleine und große Zuschauer

Düngenheim. Es ist Oma Ophelia die ihre beiden Enkelkinder Marlies und Fiete in der Weihnachtswoche mit auf den Dachboden nimmt, dessen Räumlichkeit und Inventar sie selbst mit zahlreichen Erinnerungen aus ihrer Kinderzeit verbindet. Zum einen sind hier diverse angestaubte Kleinode aus ihrer frühen Jugend gelagert, zum anderen hat sie besagten Speicher oftmals als überdachte, wenn auch verschrobene Spielwiese benutzt. Sie selbst zieht sich alsbald zum Weihnachtsbäckchenbacken zurück und schickt ihre Enkel auf Entdeckungsreise.

Die befinden sich plötzlich mitten in einem Dachboden – Märchen, in dem Erinnerungen und Spielzeug lebendig werden und als Königreich Plunderland ihre eigene Geschichte erzählen. Hier regiert der ständig müde König „Fritzchen vom Hohen Sofa“, der seine Tochter, „Prinzessin Kartoffelsack“, schnellstmöglich an den Mann bzw. den Prinzen bringen will. Im großen Kleiderschrank, der sogenannten Eichenburg, treibt hier der böse Zauberer „Zaramba“ sein Unwesen. Ihm wird nachgesagt, die von allen gesuchte Schublade vom verlorenen Glück in seiner finsteren Behausung zu beherbergen. Von der weiß angeblich niemand wie man sie öffnet, obwohl sie für eine glückliche Zukunft von Plunderland unbedingt geöffnet werden muss.

Das gestiefelte Kätzchen „Lilli“ und Nachwächter Murmel kommen den beiden Kindern auf ihrer Suche nach besagter Schublade zur Hilfe, obwohl Letztgenannter noch Opfer eines Eselszaubers von Zaramba wird. Gleichzeitig hält Prinz „Serafino“ Einzug in Plunderland und bittet König Fritzchen vom Hohen Sofa um die Hand von Prinzessin Kartoffelsack. Die wünscht sich statt ihrem Outfit aus Sackleinen nach wie vor ein majestätisches Gewand. Viele Abenteuer haben Marlies und Fiete in Plunderland zu bestehen, bis sie endlich dem Geheimnis vom verlorenen Glück auf die Spur kommen und mit Hilfe von Kätzchen Lilli und Oma Ophelia die ominöse Schublade finden und öffnen. Bis dahin geht es für die Zuschauer des Theaterstücks von Ulrich G. Engelmann spannend und kurzweilig zur Sachen, ziehen die toll aufspielenden Bühnenakteure doch alle Register für eine hervorragende Unterhaltung. Am Ende outet sich das verlorene Glück als ein leckeres Apfelkuchenrezept, das im Haus schon viele Jahre als verschollen galt und jetzt wiederentdeckt wurde. Getreu dem Motto „Liebe geht durch den Magen“, waren am Ende alle Protagonisten glücklich, auch weil Prinz Serafino und Prinzessin Kartoffelsack zusammenfanden. Resümee: Ein wunderschönes Familienweihnachtsstück, das von seinen hervorragenden Akteuren lebte.

Bericht: Thomas Esser - Foto: Thomas Esser