Wie ein König aus der Trauer erwacht

Rhein-Zeitung 04.12.2015

Laienspiel: In wenigen Tagen ist Premiere für das Stück “So viele Sterne” – Düngenheimer Theaterverein probt jetzt jeden Tag

Düngenheim. Es ist kurz nach sieben. Kartenständer, die malerische Szenen und Landschaften zeigen, werden hin- und hergeschoben, in der Gemeindehalle herrscht geschäftiges Treiben – es ist Probenzeit für „Spielzeit“, den Düngenheimer Theaterverein. Gegeben wird an drei Terminen das märchenhafte Stück „So viele Sterne“.

Und märchenhaft ist – aus Sicht anderer Vereine gesehen – der Zulauf von jungen Akteuren: Es wimmelt auf der Bühne nur so von Teenagern, Jungen wie Mädchen, die den Spaß am Theaterspiel verkörpern. Und die manche Strippe im Hintergrund ziehen.

Traurig beginnt jedoch das Stück, das aus der Feder von Antje König stammt. Einem König, dargestellt von Franz-Josef Weiler, ist die Tochter geraubt worden, vom eigenen Bruder gar. Der König wacht allmählich aus seiner Lethargie auf und beauftragt seine zweite, etwas burschikose Tochter, sich auf die Suche nach ihrer entführten Schwester zu machen. Sie bricht mit einer Freundin auf ins dunkle Königreich, wo der Bruder des Königs (Joe Kaiser) die Fäden zieht. Vier Hexen treiben dazu ihr diabolisches Spiel, ein Zaubertrank spielt eine entscheidende Rolle – so viel sei vorab verraten.

Auf der Bühne geht es emotional zu, die Akteure um den König und Herrscher selbst zeigen viel Gefühl. Ein einziges Wellental, das sich auch in der Mimik spiegelt. Das intensive Spiel in der Probe trägt Franz-Josef Weiler den spontanen Applaus von den in diesem Moment unbeteiligten Akteuren ein. Dann kommt das Kulissenschieben, die Landschaften wechseln achtmal, jeder packt an. Allerdings bleibt eine Bank stehen, die gerückt werden muss – da fehlt noch die Abstimmung. „Bis zur Premiere funktioniert auch das“, ist sich Weiler sicher. Er freut sich genauso wie Regisseur Ewald Franz, dass alle mit Feuereifer bei der Sache sind. Franz hat sogar so viel Resonanz bekommen, dass er für drei junge Akteure eigens Rollen als Irrlichter in die Dramaturgie hineingeschrieben hat. Insgesamt spielen vier Jungs und Männer sowie 14 Mädchen und Frauen mit, unterstützt von Kostümbildnern und Handwerkern aller Art. Sie stehen jetzt jeden Abend auf oder hinter der Bühne. Das Premierenfieber steigt.

Jetzt gilt es: Jeden Abend stehen die Düngenheimer Schauspieler von Montag an auf der Bühne, um sich intensiv auf die Premiere am übernächsten Sonntag vorzubereiten.
Jetzt gilt es: Jeden Abend stehen die Düngenheimer Schauspieler von Montag an auf der Bühne, um sich intensiv auf die Premiere am übernächsten Sonntag vorzubereiten.

Bericht: Thomas Brost - Foto: Andreas Walz